Familienkonzern kündigt Drastisches für hunderte Arbeiter an

Zwei Monteure in Arbeitskleidung, Atemschutzmaske und Helm stehen vor einem Tisch aus Stahl in einer Halle und befestigen ein Bauteil an zwei Ketten, die herunterhängen.
Symbolbild © imago/Klaus W. Schmidt

Hunderte Arbeiter betroffen: Ein bekannter Familienkonzern hat jetzt öffentlich gemacht, dass die Kurzarbeit noch einmal verlängert werden muss. Für die Angestellten bedeutet das erneut weniger Geld.

Die wirtschaftliche Situation macht es Unternehmen dieses Jahr nicht leicht und infolgedessen sind auch hunderte Arbeiter aller Branchen betroffen. Aufgrund sinkender Nachfrage und stetig steigenden Kosten sind dieses Jahr schon zahlreiche Unternehmen insolvent gegangen. Andere schrauben an den Kosten und leiten drastische Sparmaßnahmen ein, um wieder festen Boden unter den Füßen zu bekommen. Dazu gehört auch ein bekanntes Unternehmen in Baden-Württemberg, welches seine Angestellten bereits im Jahr 2023 in Kurzarbeit schickte. Bisher scheint die Maßnahme jedoch nicht zu fruchten, denn der Familienkonzern kündigt jetzt an, die Kurzarbeit zu verlängern.

Seit letztem Jahr

Bei dem Familienunternehmen handelt es sich um die EBM-Papst-Gruppe, welche ihren Hauptsitz in Mulfingen in Baden-Württemberg hat. Die Firma hat sich auf Ventilatortechnik spezialisiert und gilt in dem Bereich als Weltmarktführer. Eine weitere Sparte des Konzerns bildet die Heiztechnik und genau hier kriselt es seit einiger Zeit. Denn die Heizungsdebatte ist in vollem Gange und die Umsätze leiden darunter.

Der Bereich der Heiztechnik wird vom Standort Landshut aus betreut und genau dort sind hunderte Arbeiter von der Schieflage betroffen. Denn um sich über Wasser halten zu können, hat EBM-Papst Landshut bereits im Oktober letztes Jahres zahlreiche Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Von den insgesamt 900 Angestellten an dem Standort arbeiten seither 400 Arbeiter bei weit weniger Stunden und für viel weniger Geld.

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Kein Ende in Sicht

Gerade deshalb, weil hunderte Arbeiter betroffen sind, ist das Unternehmen bislang davon ausgegangen, die schwierige Zeit während der paar Monate Kurzarbeit durchstehen zu können. Um die Chancen zu erhöhen, wurden zudem Leiharbeitskräfte und Stundenkonten in Landshut abgebaut. Auch Altersteilzeit ist in dem Zusammenhang in den Fokus gerückt. Doch all diese Maßnahmen scheinen bisher nicht ausreichend gewesen zu sein.

Denn jetzt haben die Verantwortlichen öffentlich gemacht, dass die Kurzarbeit um mehrere Monate verlängert werden muss. Hunderte Arbeiter sind von der Entscheidung betroffen und müssen, so wie es aussieht, mindestens bis Ende September 2024 mit weniger Geld rechnen. Der Geschäftsführer Hannes Säubert versucht den Mitarbeitern jedoch auch Hoffnung zu machen und fügt hinzu: „Wir hoffen aber, dass wir früher aus der Kurzarbeit aussteigen können. Momentan können wir das aber noch nicht abschätzen“.