Harte Maßnahme: Großstadt erlässt Verweilverbot in Baden-Württemberg

Menschen shoppen in der Stadt.
Symbolbild

Großstadt greift zu harten Maßnahmen, die erste Stadt in Baden-Württemberg erlässt ein Verweilverbot.

Nach Ausschreitungen und wilden Partys auf dem Akademiehof greift die Stadt Ludwigsburg nun zu einem drastischen Mittel.

Von diesem Freitag an gilt dort ein Verweilverbot. Wegen nächtlicher Partys und Ausschreitungen hatte die Polizei in den vergangenen Monaten mehrmals den öffentlichen Platz mitten in der Stadt geräumt.

Das Verweilverbot soll nach Auskunft der Stadt vom Donnerstag jeweils in der Nacht von Freitag auf Samstag und von Samstag auf Sonntag gelten, und zwar von 23.00 Uhr bis 6.00 morgens und das zunächst vier Wochen lang.

Ein Überqueren des Platzes und auch der Zugang zum Parkhaus seien nach wie vor möglich. Die Polizei werde kontrollieren.

«Wir nehmen die aktuellen Störungen und die Sorgen der Anrainer sehr ernst, deshalb handeln wir jetzt entsprechend. Straftaten wie gewalttätige Übergriffe etwa auf Polizeibeamte oder Sachbeschädigungen können wir dort keinesfalls dulden», sagte
Oberbürgermeister Matthias Knecht.

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Der Leiter des Polizeireviers Ludwigsburg, Christian Zacherle, erklärte, jüngste Vorkommnisse, bei denen auch Polizeibeamte verletzt wurden, zeigten, dass zu einer gewissen Uhrzeit die Stimmung kippe und zunehmend aggressiv werde. Störer sollen mit Platzverweisen und Wiederholungstäter neben der Strafanzeige auch mit einem Aufenthaltsverbot belegt werden.

Vor knapp zwei Wochen soll ein 17-Jähriger einem Polizisten bei einer Schlägerei auf dem Akademiehof mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben. Zwei Gruppen sollen zuvor mit Glasflaschen und Scherben aufeinander losgegangen sein. Der betrunkene Teenager flüchtete zunächst und wurde später gestellt. Der 27-jährige Polizist erlitt durch den Schlag leichte Verletzungen.

Bis zu 600 Menschen feierten in dieser Nacht, bis die Polizei den Platz wegen der Ausschreitungen räumte. So schlug eine 36-Jährige einer 31-Jährigen ins Gesicht. Später stürzte ein 18-Jähriger im Rausch zu Boden, verlor das Bewusstsein und wurde schwer verletzt. /dpa