Nachwuchs nach 100 Jahren in Baden-Württemberg

Tiere im Wald mit Pfeil.
Symbolbild

Nach über 100 Jahren hat dieses Tier jetzt zum ersten Mal wieder Nachwuchs in Baden-Württemberg bekommen. Dabei war die Tierart fast ausgerottet.

Nachdem diese Vogelart 1907 noch als ausgerottet galt, gibt es jetzt endlich Nachwuchs. Die beiden Jungtiere kamen am Freitag in Baden-Württemberg zur Welt und werden ihre ersten Monate in Deutschland verbringen.

Fast ausgerottet

Wenngleich kaum jemand noch damit gerechnet hätte, sind am Freitag zwei Fischadler-Junge in Baden-Württemberg geschlüpft. Damit sind die beiden Jungtiere namens Balbü und Kju in dieser Region der erste Nachwuchs der Tierart nach über hundert Jahren. Erfreulich ist das besonders deshalb, weil Menschen hierzulande bereits seit über dreißig Jahres Nisthilfen für die Vögel installieren, um eine Ausrottung zu verhindern.

Das 1.458 Gramm schwere Weibchen und das 1.178 Gramm schwere Männchen schlüpften im Kreis Rastatt unter schweren Bedingungen. Das Nest der Greifvögel befand sich in einer Höhe von 25 Metern. Aus diesem holte den Nachwuchs anschließend ein Profi-Kletterer mithilfe eines Seils und eines Sacks. Obgleich die Aktion erfolgreich war, fielen die beiden jungen Fischadler aufgrund der Aufregung in eine Schockstarre. Indessen beobachteten die Eltern der Küken das Szenario mit etwas Abstand und stießen den für die Vogelart charakteristischen „Kju-kju-kju“-Warnruf aus.

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Die Zukunft

Der Fischadler-Nachwuchs wird die nächsten Wochen in Baden-Württemberg verbringen, bevor es im August für die beiden ins etwa 5.000 Kilometer entferne Westafrika geht. Bevor sie sich jedoch zur Überwinterung auf ins Warme machen, stehen die ersten Flugübungen auf dem Plan. Ende März kommen die Fischadler normalerweise wieder zurück nach Europa, um zu brüten.

Experten berichten, dass die Jungen aufgrund ihrer Größe von sechzig Zentimetern und der schmal geformten Flügel durchaus mit Möwen verwechselt werden können. Wenngleich sich die Tierarten ähneln, unterscheiden sich die Fischadler durch ein dunkles Band auf der sonst weißen Brust von den Möwen. Typisch ist auch ein dunkles Band rund um die Augenpartie der Vögel. Die Greifvögel ernähren sich ausschließlich von Fischen, welche sie sogar aus bis zu einem Meter Tiefe aus dem Wasser schnappen können.