Naturphänomen: Größter Canyon liegt in Baden-Württemberg

Steinbrücke über dem Fluss bei Gorges de l'Areuse in der Schweiz
Symbolbild © istockphoto/OlyaSolodenko

Um überwältigende Naturspektakel zu sehen, muss man nicht immer weit fahren. So befindet sich Deutschlands größter Canyon tatsächlich in Baden-Württemberg. Ein Besuch lohnt sich definitiv.

Baden-Württemberg kann sich, wie jeder weiß, für viele Aktivitäten und Urlaube lohnen. Doch neben wunderschönen Fachwerkhäusern, interessanten Städten und allerlei kulinarischen Köstlichkeiten, gibt es auch in der Natur viel zu entdecken. Doch dass genau hier in Baden-Württemberg Deutschlands größter Canyon liegt, hätten wohl nur die wenigsten gedacht. Zeit für eine kleine Expedition auf Rekordjagd.

Das ist die Wutachschlucht im Schwarzwald

Die größte Schlucht oder auch Canyon Deutschlands, die Wutachschlucht, befindet sich im Schwarzwald, dem größten Mittelgebirge des Landes. Über 30 Kilometer erstreckt sie sich entlang des wildromantischen Verlaufs der Wutach, geprägt von engen Mäandern und einer vielfältigen Pflanzenwelt vor schroffen Felsen. Ein bezauberndes Ausflugsziel ist die Wutachschlucht im Schwarzwald, die trotz Touristenandrang ruhige Plätze für Wanderer abseits der Hauptwege bietet.

Die Schlucht ist zudem ein wichtiges Naturschutzgebiet mit über 500 Schmetterlings- und etwa hundert Vogelarten. Im Zusammenspiel mit zerklüfteten Tälern, Wasserfällen und wilden Flüssen erlebt man ein einzigartiges Naturspektakel. Die Wutach hat im Laufe der Zeit eine bis zu 170 Meter tiefe Schneise durch die Baar Hochebene geschaffen und gilt als Deutschlands größter Canyon, obwohl sie, in Erdzeitaltern gerechnet, vergleichsweise jung ist und gerade deshalb eine bemerkenswerte Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten beherbergt.

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Einen sicheren Tritt sollte man in der Wutachschlucht auf jeden Fall haben

Trotz ihrer natürlichen Schönheit birgt die Wutach aber auch Gefahren für unerfahrene und leichtfertige Wanderer. Nach intensiven Regenfällen oder der Schneeschmelze im Frühjahr kann der Fluss über die Ufer treten und Wanderwege unpassierbar machen. Der Wutach-Ranger Martin Schwenninger, der seit fast 20 Jahren die Schlucht überwacht, warnt regelmäßig auf Twitter vor den aktuellen Wetterbedingungen und der Unbegehbarkeit der Wege.

In solchen Situationen müssen Wanderer und Urlauber in der Region oft auf ihre geplante Rast verzichten, da Gasthäuser wie die Schattenmühle und die Wutachmühle geschlossen sein können. Hier sollte man sich gegebenenfalls vorher informieren, wie die Wetterlage ist und welche Gasthäuser geöffnet haben. Vor einem Ausflug in die Wutachschlucht ist es daher ratsam, die Informationen des Wutach-Rangers zu überprüfen, um ein ungestörtes und vor allem sicheres Naturerlebnis zu gewährleisten.