Mehr als 100 Jahre lang war dieses Geschäft ein fester Bestandteil in Karlsruhe. Doch nun schließt es seine Türen.
Buchhandlungen sterben allmählich aus. Früher gab es in Karlsruhe über 30 Stück, jetzt muss man schon danach auf die Suche gehen. Auch die Buchhandlung Hoser und Mende schließt nach über 100 Jahren ihr Ladengeschäft. Damit geht ein weiteres Traditionsgeschäft.
In den vergangenen Jahren gab es harte Einschnitte
Das haben vor allem Buchhandlungen stark zu spüren bekommen. Das Einkaufsverhalten änderte sich radikal. Es gibt zwar noch Stamm- und Laufkundschaft, doch immer mehr Verbraucher kaufen ihre Bücher online. Dies sagt der Marketingleiter von „Schweitzer Fachinformationen“, einem Verbund von Fachbuchhandlungen.
Dies führt jetzt dazu, dass er eine Tradtionsbuchhandlung schließt, die zu ihm gehört. Und zwar die Buchhandlung Hoser und Mende in der Karlstraße in Karlsruhe. Ganz verschwindet das Geschäft aber nicht. Dort kann man immer noch online kaufen. Ab Montag geht das Geschäft in der Schenkenburgstraße in neuen Büroräumen weiter. Allerdings ohne Laden.
Das Aus nach über 100 Jahren
Buchhandlung Mende gab es in Karlsruhe seit 1919. Sie hat einige Veränderungen und Entwicklungen durchgemacht. Die Karlsruher liebten sie, denn sie hatte ein sogenanntes Vollsortiment. Dort gab es Romane und Kinderbücher, Ratgeber und Reiseführer. Dazu kam die Beschaffung von Fachliteratur. 2009 fusionierte Mende mit der Stuttgarter Buchhandlung Hoser und Schweitzer.
Jetzt wurde die Schließung beschlossen. Diese Maßnahme soll den Standort Karlsruhe langfristig sichern. Denn in den zwei Coronajahren fiel zeitweise die Laufkundschaft und somit der Umsatz weg. Indessen sind die Nebenkosten für Heizung und Strom so horrend gestiegen und die Fixkosten zu hoch, um das Geschäft weiterzuführen.
Es gibt keine Entlassungen
Alle Mitarbeiter dürfen bleiben und auch für die Kunden ändert sich durch die Schließung nichts. Denn sie können ihre Bücher weiterhin telefonisch oder im Internet bestellen. Sie bekommen die Bücher dann per Boten oder Post geliefert.
Firmenkunden kamen ohnehin nicht in die Buchhandlung vor Ort. Für sie geht alles so weiter, wie vorher und behalten auch ihre gewohnten Ansprechpartner. Es wird niemand entlassen, alle bekommen neue Aufgaben. Die Buchhändler im Laden werden nach und nach in ihre neuen Aufgabengebiete eingearbeitet.
