Papierfabrik versorgt tausende Haushalte in Karlsruhe mit Energie

Maschinen und ein Mitarbeiter in einer Papierfabrik
Symbolbild © istockphoto/industryview

Eine Papierfabrik versorgt tausende Karlsruher Haushalte mit Energie. Die zweijährige Bauzeit ist vorbei.

Ab sofort fließt die Wärme aus dem Kraftwerk direkt in das Fernwärmenetz. Die Bauzeit betrug insgesamt zwei Jahre. Jetzt wird sich einiges ändern.

Tausende Karlsruher Haushalte mit Energie versorgt

Endlich, nach zwei Jahren, sind die Arbeiten für die Fernwärmeverbindungsleitung von der Papierfabrik nach Karlsruhe abgeschlossen. Sie ist 1,5 Kilometer lang. Von nun an fließt die Wärme aus dem Kraftwerk nach Karlsruhe. Ende des Jahres konnte man die Heizkreise in Betrieb nehmen. Die Zusammenarbeit zwischen der Raffinerie und den Stadtwerken Karlsruhe ist lösungsorientiert. Erstmals in der Geschichte ist es gelungen, Fernwärme in großem Umfang in das Netz einzuspeisen.

Investitionen in eine nachhaltige Papierfabrik

Die jährliche Wärmemenge wird auf 50.000 Megawattstunden geschätzt. Damit können rund 5.000 Karlsruher Haushalte mit Fernwärme versorgt werden. Dies entspricht einer Einsparung von 11.500 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Die Kosten für die Maßnahmen belaufen sich auf 2,7 Millionen Euro. Die Stadtwerke Karlsruhe investieren rund 5,5 Millionen Euro. Nach offiziellen Angaben sind in den letzten zehn Jahren rund 200 Millionen in den Ausbau der Fernwärme geflossen. Eine ähnliche Größe ist auch für die Zukunft zu erwarten.

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Ehrgeizige Pläne für die Karlsruher Fernwärme

Derzeit versorgen die Stadtwerke rund 43.000 Wohneinheiten mit Fernwärme. Ziel sei es, bis 2025, 50.000 Wohneinheiten zu versorgen. Dies entspräche etwa 35 Prozent aller Wohnungen in Karlsruhe. Die Papierfabrik versorgt sich mit Prozessdampf und elektrischer Energie aus einem Wirbelschichtkessel. Dieser kann mit über 80 Prozent mit Biomasse betrieben werden, denn damit werden auch die Dampfturbinen angetrieben.

Durch die Entwicklung einer neuen Turbine konnte weiteres Potenzial erschlossen werden. Diese würde zum Beispiel 40 Tonnen Dampf pro Stunde erzeugen. Dieser Dampf stünde dann wieder für die Fernwärmeversorgung zur Verfügung. Die Perspektiven versprechen eine ökologisch orientierte Zukunft, von der mehrere Seiten profitieren. Schließlich schont diese Maßnahme die Umwelt, weil es gelingt, die Vorteile der Industrie mit dem Verbrauch der Großstadt in Einklang zu bringen.