Rückkehr: Nosferatu-Spinne ist jetzt in Karlsruhe einheimisch

Nosferatu-Spinne in ihrem Netz
Foto: Fritz Geller-Grimm, CC BY-SA 4.0

2022 war ein Spinnen-Sommer. Die Tiere genossen die trockene Wärme. Der Winter dagegen macht den Tieren zu schaffen.

Im Sommer 2022 wurden in Karlsruhe einige Exemplare der Nosferatu-Spinne in Karlsruhe gesichtet. Über den Winter ist sie nicht zu sehen, doch vermutlich kommt sie 2023 zurück. Denn das Tier ist mittlerweile einheimisch. Das meint der Spinnenexperte aus dem Naturkundemuseum Karlsruhe. Zudem gibt er überraschende Einblicke in das Winterleben Nosferatu-Spinne (Zoropsis spinimana).

Nosferatu-Spinne fühlt sich in Karlsruhe wohl

Das war in diesem Sommer eindeutig und konnte jeder mitverfolgen. Denn anfänglich war die Spinne eine echte Rarität, doch dann überschlugen sich die Sichtungen. Im Sommer entdeckten viele die Nosferatu-Spinne zu Hause. Doch was macht die Spinne wohl jetzt, im Winter?

„Die Generation der Spinnen, die im letzten Herbst/Winter bis ins Frühjahr geschlüpft und im Verlauf des Jahres zu Erwachsenen herangewachsen sind, hat sich im Herbst fortgepflanzt. Die Männchen, und einige Weibchen, dürften also schon gestorben sein, oder sterben bald.“ Dies erklärt der Leiter Biowissenschaften vom Naturkundemuseum in Karlsruhe. Das ist der normale Lauf der Dinge, denn die Nosferatu-Spinne gehört zu den einjährigen Spinnenarten – trotz ihrer Größe.

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Es können jedoch auch einzelne Weibchen in einem gemütlichen Wohnzimmer oder Dachboden noch einige Monate überleben. Dies erklärt der Spinnenexperte weiter. Doch länger gehe es wohl nicht. „Dann ist aber endgültig Schluss und ihre Lebenszeit erreicht. Die Weibchen haben bis dahin meist schon einen oder mehrere Eierkokons abgelegt und ihren Nachwuchs gesichert.“ So der Experte. Die Eier im Kokon oder die frisch geschlüpften Jungspinnen sind also weitestgehend auf sich allein gestellt – allerdings in geschützten Mikrolebensräumen.

Die Nosferatu-Spinne ist bereits in Karlsruhe heimisch

Denn die Spinne hat sich bereits seit vielen Jahren dort eingelebt. Zumindest laut der wissenschaftlichen Definition.

Arten, die während der letzten Kaltzeit hier lebten oder nach ihrem Ende wieder selbstständig eingewandert sind, werden als indigen, also einheimisch bezeichnet. Arten, die vor 1492 von Menschen mitgebracht wurden, bezeichnet man als Archäobiota. Alle Arten, die in der Zeit danach mithilfe des Menschen in die Region kamen, gelten als neue Arten, als Neobiota. Es gibt also einige Möglichkeiten, eine Art als heimisch zu definieren.