Einigung eskaliert: Günstiges Deutschlandticket kurz vor dem Aus

Das 49-Euro-Ticket wird in der Hand gehalten.
Symbolbild © istockphoto/Firn

Die Diskussionen eskalieren und es ist keine Einigung in Sichtweite. Das günstige Deutschlandticket steht erneut vor dem Aus.

Das 49-Euro-Ticket könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Obwohl es bei den Kunden gut ankommt, herrschen Unklarheiten bei der Finanzierung. Bund und Länder streiten sich und niemand möchte zahlen. Somit steht das Deutschlandticket einmal mehr vor dem Aus.

Keine Einigung in Sicht

Man hatte versucht, sich zu einigen, und es hat wieder nicht geklappt. Am vergangenen Mittwoch und Donnerstag setzten sich die Verkehrsminister des Bundes und der Bundesländer gemeinsam an einen Tisch. Die erhoffte Einigung blieb aus und somit ist die Zukunft des Deutschlandtickets erneut ungewiss.

Noch nie stieß ein Tarif des deutschen öffentlichen Nahverkehrs auf solch eine hohe positive Resonanz wie das Deutschlandticket. Dass das 9-Euro-Ticket, das im Jahr 2022 eine dreimonatige Testphase durchlaufen hatte, sich auf Dauer nicht würde halten können, war jedem klar gewesen. Aber mit dem Nachfolger in Form des 49-Euro-Tickets hatten sich Pendler, Urlauber und Bahnliebhaber eine unkomplizierte und langfristige Lösung erhofft. Denn dass das richtige Bahnticket zu finden eine Wissenschaft für sich ist, weiß jeder, der schon einmal probiert hat, im Internet oder am Automaten an einen günstigen Tarif zu kommen. Das Deutschlandticket sollte dem Abhilfe schaffen – stattdessen steht es nun vor dem Aus.

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Beide Seiten stellen sich quer

Die Konferenz der Verkehrsminister in Köln lässt sich so zusammenfassen: Keiner möchte zahlen. Die 1,5 Milliarden Euro, die der Bund für 2024 zur Sicherung des Tickets zur Verfügung stellt, werden – das steht inzwischen fest – nicht ausreichen. Schätzungen zufolge fehlen 400 Millionen Euro zur Aufrechterhaltung des günstigen Tarifs. Verkehrsminister Volker Wissing sagt dazu, dass es kein weiteres Geld vom Bund geben werde. Also werden jetzt die Bundesländer die Kosten tragen?

Leider ist dem nicht so. Denn hier sind sich die Länder klar einig, dass sie höchstens die Hälfte der Kosten übernehmen werden. Wenn Wissing nun noch einen weiteren Schritt in Richtung Einigung gehen würde, wäre das Deutschlandticket gesichert, aber der Politiker verweist stattdessen auf die bereits getätigten Zahlungen des Bundes. Er meint, jetzt seien die Länder an der Reihe. Verständnis kann man gewiss für beide Seiten aufbringen. Trotzdem wäre das Aus des Deutschlandtickets nur zu schade in Anbetracht seiner allgemeinen Beliebtheit. Hoffen wir, dass sich an dieser Stelle vielleicht doch noch etwas tun wird. Wir bleiben dran.