Erste Stadt verbannt alle E-Scooter – „Weitere könnten wohl folgen“

Zwei weiß-grüne E-Scooter parken am Rande einer Einkaufsstraße. Im Hintergrund parken ein paar Autos, und Fußgänger gehen ihren Weg. Es soll ein neues Verbot für E-Roller kommen.
Symbolbild © istockphoto/Massimo Parisi

Es ist ein Thema, bei dem sich die Geister scheiden. Nach vielen Diskussionen greift die erste Stadt nun durch und verbietet die E-Scooter.

Was vor allem Autofahrer freuen dürfte, finden die Benutzer der elektrischen Roller natürlich völlig unfair. Diese Stadt ergreift jetzt aber die Initiative und verbannt alle E-Scooter. Ist das das Ende des so kurzen Trends? Und was passiert mit den Tausenden Elektrorollern?

Stadt verbannt E-Scooter

E-Scooter polarisieren. Sie sind eigentlich ein praktisches Fortbewegungsmittel. Mit einer App leiht man sie sich in Sekundenschnelle aus und zahlt nur so viel, wie man auch fährt. Die Roller verbrauchen keinen Treibstoff und sind zudem noch ungemein schnell für ihre Größe. Was nach einem super Konzept klingt, hat aber auch Schattenseiten. Deshalb verbietet diese Stadt jetzt alle E-Scooter.

Nicht jeder, der sich auf einen Elektrotoller stellt, kann auch wirklich fahren. Denn schließlich darf sie jeder benutzen. Und nicht selten behindern sie den Verkehr. Oft kamen dabei schon Personen zu Schaden. Und wenn der Fahrspaß dann vorbei ist, stellen viele Benutzer die E-Scooter einfach irgendwo ab. Das blockiert die Gehwege. Tausende Bürger sind nur noch genervt.

Bürgerbefragung ist eindeutig

Ganz deutlich lässt sich das an einer Bürgerbefragung in Paris sehen, die in diesem Frühling durchgeführt wurde. Ganze 89 Prozent der abgegebenen Stimmen sprachen sich für eine Verbannung der E-Scooter aus. Was für die einen wie die Erlösung klingt, findet die andere Seite einfach nur unfair.

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Die Bürgerbefragung fand nämlich analog statt. Gerade mal 7,46 Prozent von den 1,3 Millionen zur Wahl zugelassenen Bürgern beteiligten sich überhaupt an ihr. Hätte es auch eine Online-Funktion gegeben, so behauptet jedenfalls die Seite der E-Roller-Fahrer, so wäre die Wahl ganz anders ausgefallen. Denn bekanntlich benutzen vor allem junge Leute die elektrischen Flitzer.

Nach Bürgerbefragung

Das Verbot wird jetzt trotzdem durchgesetzt. Das Ironische an der Sache ist: Paris war 2018 die allererste Stadt, die mit dem Verleih von E-Scootern begonnen hat. Jetzt ist sie wiederum die erste, die sie wieder abschafft. Die Anbieter hatten im letzten Jahr noch versucht, ihr Geschäft in Paris zu retten. Nutzer mussten ab dann nämlich ihre Ausweise prüfen lassen, um zu fahren. So wollte man Verkehrsdelikten vorbeugen und Rüpel leichter ausfindig machen. Ohne Erfolg, wie es scheint.

Und was passiert mit den 15.000 E-Scootern, die noch in der Innenstadt von Paris herumstehen? Die Verleihe verfrachten sie einfach in andere Städte wie London und Berlin. In Frankreichs Hauptstadt werden die Unternehmen nach eigener Aussage stattdessen auf den Verleih von Elektro-Fahrrädern setzen.