Hohe Kosten: Sparmaßnahmen für Autozulieferer – auch bei Bosch

KFZ-Produktionsstraße in einer Fabrik von einem Autobauer. Viele Autohersteller besiegeln jetzt schon das Verbrenner-Aus und möchten komplett auf die Produktion von E-Autos setzen.
Symbolbild © istockphoto/Traimak_Ivan

Die hohen Kosten in der Autobranche treffen die Hersteller ebenso wie die Autozulieferer, wie zum Beispiel Bosch. Nun wollen erstere beim anderen Sparmaßnahmen ergreifen.

Autohersteller und deren Zulieferer arbeiten eng zusammen, und das sollten sie auch. Leider sind die Folgen der aktuellen Krise auch in dieser Branche derart frappierend, dass es inzwischen scheint, als würden die alten Freunde gegeneinander arbeiten. Hersteller wollen die Zulieferteile weiterhin zu einem niedrigeren Preis einkaufen. Und das, obwohl die Zulieferer derzeit mindestens genauso hart kämpfen müssen. Trotz der allgemein rapide gestiegenen Kosten, fordern einzelne Autobauer nun Teile für weniger Geld von den Autozulieferern. Auch das Traditionsunternehmen Bosch ist davon betroffen

Bosch in der Krise

Wenn nicht bald etwas passiert, wird Bosch abertausende Stellen streichen. Die neuen Forderungen an den Autozulieferer Bosch scheinen in Anbetracht der drastisch gestiegenen Kosten aber zu weit zu gehen. Denn dieser muss – wie jeder andere auch – mehr bezahlen. Einziger Haken an der Sache: Der riesige Geschäftspartner VW möchte nicht mehr so viel zahlen. Verzögert sich die Einigung  weiterhin, könnte dies den Ruin für beide Parteien bedeuten. Etwas muss passieren, sonst gehören die schwarzen Zahlen zukünftig der Vergangenheit an.

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Hohe Kosten Überall

Wenn VW jetzt sparen will, trifft das leider seine Autozulieferer, und zu denen gehört nicht nur Bosch, sondern auch ZF Friedrichshafen. Niemand der genannten Parteien ist derzeit ökonomisch top aufgestellt. Aber man muss zusammenarbeiten, sonst kann das Geschäft, wie es bisher lief, einfach nicht funktionieren.

Natürlich wünscht sich Volkswagen Preise aus alten Zeiten – Preise für Motoren, Getriebe, Fahrwerkskomponenten, Elektronik, Karosserieteile, Innenraumausstattung, Elektrik/Elektronik-Systeme wie sie zu Zeiten vor Corona üblich waren. Aber Bosch & Co. stehen ja nicht unabhängig auf dem Markt und halten jetzt die Preisflagge absichtlich höher.

Zusammentreten, um zu überleben

Die Krise trifft alle. Es ist nicht möglich, an einem Hebel die Sparvollbremsung auszuführen und zu denken, das hätte keinen Effekt auf den Rest der Welt. Alles hängt mit allem zusammen und bedingt einander. Die jahrelangen Partner VW und Bosch sind hier nur Beispiele. Die Firmen sollten in einen konstruktiven Dialog miteinander treten und die fairste Lösung für alle finden. Nur so kann eine gute Wirtschaft und auch ein gutes Zusammenleben funktionieren. Wir wünschen allen alles Gute und viel Erfolg.