Millionen Pendler betroffen: Einschränkungen der Bahn im Winter

Menschenmassen an Fahrgästen auf Bahnsteig.
Symbolbild © istockphoto/holgs

Der Winter könnte dieses Jahr sehr ungemütlich werden, denn Millionen Pendler könnten von einem bevorstehenden Streik der Deutschen Bahn betroffen sein. Da die Tarifverhandlungen zwischen DB und der GDL vorerst gescheitert sind, droht ein massiver Bahnstreik. Eine Lösung ist leider ebenfalls nicht in Sicht.

Nach dem Scheitern der Tarifverhandlungen zwischen der GDL und der Deutschen Bahn plant GDL-Chef Claus Weselsky weitere zeitlich begrenzte Warnstreiks. Damit will man den Druck auf den Arbeitgeber, die DB, erhöhen. Die genauen Details zu den Streiks sind noch nicht bekannt, doch schon jetzt ist klar: Von diesem Streik der Bahn werden diesen Winter sehr viele Reisende und Pendler betroffen sein. Derzeit plant die Gewerkschaft Deutscher Lokführer eine Urabstimmung, um neben Warnstreiks auch einen längeren, potenziell unbefristeten Streik durchzuführen. Ein konkretes Datum für den nächsten Warnstreik wurde noch nicht genannt, aber Weselsky versprach, dass die Öffentlichkeit rechtzeitig informiert werde. Das heißt, dass auf alle Bahnkunden in den nächsten Wochen massive Beeinträchtigungen zukommen könnten.

Wie lange wird der Warnstreik diesmal dauern?

Die Dauer eines Warnstreiks ist grundsätzlich zeitlich begrenzt, aber die genaue Länge hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Verhältnismäßigkeit zu den Forderungen und der Verhandlungssituation. Arbeitsgerichte können einen Warnstreik auch untersagen, wenn er sich außerhalb einer angemessenen Verhältnismäßigkeit bewegt. Die Einschätzung der Angemessenheit variiert und ist beispielsweise abhängig von der Anzahl der Mitglieder, die sich am Streik beteiligen. Ein bundesweiter 50-Stunden-Warnstreik, wie von der EVG geplant, könnte an die Grenzen des Machbaren stoßen.

Die Auswirkungen eines zukünftigen Warnstreiks der GDL hängen von den mobilisierten Mitgliedern und der Streikbeteiligung ab. In der vergangenen Woche zwang die GDL die Deutsche Bahn zu erheblichen Einschränkungen im Fern- und Regionalverkehr. Wenn die GDL nur bestimmte Berufsgruppen oder Beschäftigte in bestimmten Bundesländern zum Warnstreik aufruft, sind die Auswirkungen aber viel schwerer abzuschätzen. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die GDL von Tag zu Tag in verschiedenen Teilen des Landes streikt.

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Was passiert mit meinem Bahnticket im Falle eines Streiks?

Eine gute Nachricht in diesem Kontext gibt es aber für Bahnkunden. Während früherer Streiks hob die Deutsche Bahn die Zugbindung von Tickets auf, wodurch man viel flexibler reisen konnten. Bei Zugausfällen bestand die Möglichkeit, den gesamten Fahrpreis erstattet zu bekommen, und die Bahn richtete üblicherweise eine Hotline für die Anfragen von Kunden ein. Momentan hängt die Entscheidung über einen unbefristeten Streik noch von den Ergebnissen der Urabstimmung ab. Dafür müssen 75 Prozent der Teilnehmer zustimmen.

GDL-Chef Claus Weselsky kann nach Erhalt der Ergebnisse einen genauen Zeitraum für den Streik festlegen, ohne sich an die strengeren Regeln für einen Warnstreik halten zu müssen. Bei unbefristeten Streiks erhalten die Streikenden Streikgeld von den Gewerkschaften, das jedoch nicht vollständig die Ausfälle bei den Einnahmen auffangen kann. Die GDL gibt an, auch bei Warnstreiks Streikgeld zu zahlen, wobei die Regelungen zwischen den Gewerkschaften variieren. Ob es zu einem Streik der GDL kommt und wie lange dieser dauernd wird, wird die Zukunft zeigen. Es bleibt also weiterhin spannend.