„Fehler“: Greta Thunberg äußert sich zur Abschaltung von AKWs

Greta Thunberg klimaaktivistin bei einer Rede
Foto: Leonhard Lenz - CC0

Derzeit streitet die Politik über den Weiterbetrieb der verbleibenden Atomkraftwerke. Auch Greta Thunberg äußert sich dazu.

Greta Meinung überrascht

Die Klimaaktivistin Greta Thunberg ist grundsätzlich gegen Atomkraftwerke. Umso überraschender ist ihre Äußerung. Denn derzeit hält sie das Abschalten der noch aktiven AKW in Deutschland für falsch. Doch sie hält es für einen Fehler, verstärkt auf Kohlekraft zu setzen.

„Wenn sie schon laufen, glaube ich, dass es ein Fehler wäre, sie abzuschalten und sich der Kohle zuzuwenden“. So lautet die konkrete Aussage der Klimaaktivistin und Gründerin der Fridays for Future Bewegung. Sie erklärt weiter: „Es ist eine schlechte Idee auf Kohle zu setzen, solange das andere noch existiert.“

Gretas Aussage bezieht sich auf die Krisenstrategie der Bundesregierung

Die Regierung möchte Kohlekraftwerke aus der Reserve holen. Damit möchte sie die Stromerzeugung aus Gas reduzieren. Zwei der drei verbliebenen Atomkraftwerke sollen ebenfalls am Netz bleiben. Als Notreserve. Der eigentliche Abschalttermin war Ende des Jahres.

Die AKW sollen jedoch bis spätestens Mitte April 2023 abgeschaltet werden. Sie dürfen außerdem nur noch unter bestimmten Voraussetzungen weiter laufen. „Kommt drauf an, was passiert“. Das ist Gretas Antwort auf die Frage, ob die AKW nach der aktuellen Krise abgeschaltet werden sollten.

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Greta ist für weitere Alternativen zum Wiedereinsatz von Kohlekraft. Unter anderem erneuerbare Energien. Sie warnt Bürger davor, weiterhin in fossile Energie zu investieren.

Nachhaltigkeit ist wichtig

Sie versteht aber auch die Notwendigkeit, sich vor hohen Energiekosten zu schützen. Greta hat jedoch auch eine ganz klare Meinung. „Die Menschen haben sich selbst abhängig gemacht und eine Gesellschaft geschaffen, in der wir nicht in der Lage sind, mehr als ein Jahr in die Zukunft zu schauen. Das ist nicht nachhaltig!“ Dies äußert die 19-jährige Klimaaktivistin.

Greta kritisiert weiterhin, dass die Klimakrise noch nicht wie eine globale Notlage behandelt wird. Immerhin hat die Coronapandemie gezeigt, dass dies möglich ist. Die Klimakrise darf niemals aus dem Blick geraten. Auch in Kriegszeiten nicht. „Jeder Krieg ist ein Desaster. Auf ganz vielen Ebenen. Aber wir müssen in der Lage sein, uns mit verschiedenen Dingen zur selben Zeit zu beschäftigen.“ Das sind ihre Worte.