Karlsruhe: Bewaffneter Überfall auf Geldtransporter – Das kam dabei raus!

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Karlsruhe (dpa/lsw) – Sie hatten sich die Geschichte eines angeblichen Überfalls auf ihren Geldtransport detailreich ausgedacht und wurden doch schnell erwischt.

Am Donnerstag verurteilte das Landgericht Karlsruhe einen 31 Jahre alten Mann zu drei Jahren und einen 36-Jährigen zu zwei Jahren und acht Monaten Freiheitsstrafe.
Die Staatsanwaltschaft hatte höhere Strafen wegen Diebstahls mit Waffen für die ehemaligen Geldboten gefordert.

Die Verurteilung erfolgte aber wegen veruntreuender Unterschlagung.

Der Vorsitzende Richter begründete diese Entscheidung mit schweren Versäumnissen in dem Unternehmen für Werttransporte. Dort seien keine Anstrengungen unternommen worden, echte Kontrolle über die Geldtransporte zu behalten, etwa durch GPS-Verfolgung. Dieses sogenannte Gewahrsam über die transportierten Wertsachen, in diesem Fall Geld und Gold im Wert von mehr als 800 000 Euro, wäre aber Voraussetzung gewesen, damit die Tat als Diebstahl mit Waffen gewertet werden könnte, sagte der Richter.

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Das Gericht folgte dem Anklagevertreter bei der Einschätzung, dass die beiden Männer gleichermaßen an Planung und Durchführung beteiligt waren. «Teamwork fifty-fifty», sagte der Staatsanwalt. Die geringere Strafe für den älteren der beiden Angeklagten folge aus dessen frühzeitigem und umfassendem Geständnis, sagte der Richter. Der 31-Jährige habe dagegen versucht, seinen Tatbeitrag als gering darzustellen. Das sei aber nicht glaubwürdig.

Die beiden Deutschen hatten zum Auftakt des Prozesses im März die Tat gestanden: Sie hatten demnach so getan, als wären sie an der Autobahn 5 bei Weingarten von falschen Polizisten ausgeraubt worden.

Die Haftbefehle wurden zwar aufrechterhalten, gegen Auflagen aber außer Vollzug gesetzt. Beide Männer saßen bereits neun Monate in Untersuchungshaft. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.