Schüler sollen erst um 9 Uhr in die Schule gehen. Dieser späte Schulbeginn sorgt in Deutschland für heftige Diskussionen.
Die Landesregierung will einen späteren Unterrichtsbeginn ermöglichen. Im Gespräch ist derzeit 9 Uhr. Die Folgen wären weitreichend.
Späterer Schulbeginn stößt nicht überall auf Zuspruch
In Nordrhein Westfalen startet die Schule zwischen 7:30 Uhr und 8:30 Uhr. Dies regelt der aktuell geltende Runderlass. Nun soll die Möglichkeit eingeräumt werden, denn Beginn der Schule auf bis zu 9 Uhr festzulegen. Das haben CDU und Grüne verkündet.
Der spätere Schulbeginn könnte durch Beschluss der Schulkonferenz festgelegt werden.
Doch dieser Vorschlag erhält nicht überall Zuspruch.
„Wir haben im Zukunftsvertrag festgehalten, dass wir die Eigenverantwortung der Schulen grundsätzlich stärken wollen. Dazu gehört auch, dass wir ihnen die Möglichkeit geben wollen, den Schulbeginn auf bis zu neun Uhr festzulegen.“ Dies sagt die NRW-Schulministerin Dorothee Feller von der CDU gegenüber einer Zeitung.
Die meisten Schüler würden sich sicherlich freuen. Doch die Schulleitungsvereinbarung in NRW macht die weitreichenden Folgen deutlich.
Eine Änderung des Unterrichtsbeginns hätte weitreichende Konsequenzen
Antonietta Zeoli, die Vorsitzende der Schulleitungsvereinigung NRW verweist auf mehrere Aspekte. Es muss einiges bedacht werden. Unter anderem die Betreuungssituation der Familien, das Raum-Angebot, die Anbindung an Busse und Bahnen und eine Flexibilisierung der Lehrerarbeitszeit.
Auch der Verband Bildung und Erziehung (VBE) äußert sich dazu. Der Landesvorsitzende Stefan Behlau sagt dazu: „Eine Änderung des Unterrichtsbeginns zieht weitreichende Konsequenzen nach sich“.
Das gilt vor allem für den ländlichen Raum. Denn dort müssen Schulen ihre Anfangszeiten eng mit benachbarten Schulen und den Verkehrsbetrieben absprechen. Diese müssen dann nicht nur die Schulbusse, sondern auch die Linienfahrpläne auf die Schulen abstimmen.
Ein späterer Schulbeginn mag also verlockend sein. Vor allem für die Schüler. Denn diese könnten länger schlafen und müssten im Winter nicht mehr im Dunklen zur Schule. Die Folgen für die Organisation und die Infrastruktur sind jedoch nicht zu unterschätzen.
