Unerwartet: Nächster traditioneller Familienbetrieb schließt nach 120 Jahren

Ein Schild mit der Aufschrift geschlossen
Symbolbild © istockphoto/Corinna71

Jetzt ist Schluss. Nach 120 Jahren muss dieser Familienbetrieb schließen. Welche Branche dieses Mal betroffen ist, erfährt man hier.

Immer wieder müssen dieser Tage langjährige Betriebe ihre Türen schließen. Die meisten leiden unter der Krise des Einzelhandels und den Folgen der Inflation. Dieses Mal spielt aber noch ein anderer Grund mit hinein, sodass jetzt auch dieser Familienbetrieb sein Geschäft nach 120 Jahren schließt.

Familienbetrieb schließt

Ladenschließungen sind zurzeit leider überhaupt keine Seltenheit. Ob traditionelle Kneipe oder beliebte Kult-Kette, – jede Woche erreichen uns Nachrichten, dass sich alteingesessene Betriebe nicht mehr halten können. Die meisten Menschen kaufen zunehmend im Internet ein oder leiden selbst zu sehr an der Inflation, als dass sie noch gediegen einkaufen gehen könnten. Dass nun auch dieser Familienbetrieb schließt, liegt allerdings viel mehr am modernen Zeitgeist.

Die Leute essen immer weniger Fleisch. So hat zum Beispiel im Jahr 2022 der Fleischkonsum in Deutschland um 6,1 Prozent zum Vorjahr abgenommen. Und der Trend hält an. Viele junge Leute verzichten vollends darauf, Tiere zu verspeisen. Ethische Gründe und auch solche einer bewussten, gesunden Ernährung sind die Basis dieser neuen Lebensweise. Ein weiterer Grund, der an Gewichtung zunimmt, ist der Klimaschutz. Denn die Viehzucht hat eine massive Auswirkung auf die Ausstoßung von Emissionen. Würden wir nur halb so viele Tiere essen, würden wir etwa 14 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente einsparen. Im Allgemeinen ist ein geringerer Fleischkonsum also eine gute Sache, – nur ging das in Bochum so weit, dass dieser familienbetriebene Metzger nach mehreren Generationen jetzt komplett schließen muss.

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Unerwartet nach 120 Jahren

Für die Stammkunden kam diese Nachricht völlig unerwartet. Ganze 120 Jahre konnte das Familienunternehmen seine Kunden mit fleischlichen Delikatessen begeistern. Das konnte die Filiale in der Castroper Straße 285 in Bochum dennoch nicht vor dem Aus bewahren. Personalmängel sollen dabei ebenfalls ein entscheidender Faktor gewesen sein. Denn während die Leute weniger Fleisch essen, wollen auch kaum noch jemand den Beruf des Metzgers erlernen. Auch in diesem Bereich werden händeringend Fachkräfte gesucht.

Kunden betrauern, dass der Familienbetrieb der Metzgerei Drees schließt. Eine gute Sache bleibt trotzdem noch erhalten. Während der direkte Warenverkauf endet, führt der Familienbetrieb seinen Catering- und Partyservice fort. Auch wenn die Menschen mehr und mehr zu einer vegetarischen Ernährung tendieren: Auf einer Party darf es dann also doch auch einmal ein Stück Fleisch sein.