Essig und Salz im Garten – Bis zu 50.000 Euro Bußgeld drohen

Beeren im Garten werden mit einem Mittel besprüht.
Symbolbild © istockphoto/Maryana Serdynska

Im Streben nach einem makellosen Garten können Unkrautbekämpfungsmethoden eine Herausforderung darstellen. Eine beliebte, wenn auch umstrittene Methode ist die Verwendung von Essig und Salz im Garten.

So mancher Lifehack scheint praktisch zu sein und doch kann er gefährliche oder teure Konsequenzen für den Anwender haben. So auch die Verwendung von Salz und Essig im Garten.

Unkrautbekämpfung kann teuer werden

Einige Hobby-Gärtner setzen auf Tipps, bei denen Hausmittel zur Bekämpfung von Unkraut oder Schädlingen zum Einsatz kommen. Wer jedoch hierfür Essig und Salz in den Garten kippt, dem droht jetzt ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro. Dabei sind viele sogar vollkommen ahnungslos und wissen nicht, dass sie damit einen schweren Schaden anrichten.

Essig und Salz sind vom Gesetz als nicht erlaubte Pflanzenschutzmittel eingestuft. Ihr Einsatz kann zu Bodenversauerung und zum Absterben wichtiger Mikroorganismen führen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie langfristig das Grundwasser belasten. Selbst im eigenen Garten können sie Schaden anrichten, indem sie das Wachstum von bestimmten Pflanzen wie Erdbeeren oder Rhododendron hemmen.

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Strafrechtliche Folgen drohen

Nicht nur aus ökologischen Gründen sollte der Einsatz von Essig und Salz im Garten vermieden werden. Verstöße können auch rechtliche Konsequenzen haben, da Bußgelder bis zu 50.000 Euro drohen können. Die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln ist nur auf landwirtschaftlich, forstwirtschaftlich oder gärtnerisch genutzten Flächen erlaubt.

Für die Unkrautbekämpfung auf Nichtkulturlandflächen wie Wegen, Bürgersteigen, Terrassen und Parkplätzen sind Essig und Salz demnach nicht zulässig. Diese Maßnahme soll verhindern, dass die Substanzen in die Kanalisation gelangen. Doch im eigenen Garten bleibt die Anwendung eine Grauzone, die im Einzelfall vor Gericht entschieden werden müsste.

Wenn Essig und Salz als Unkrautvernichtungsmittel eingesetzt werden, wirken sie durch Schädigung der Zellmembran. Genauer gesagt, entziehen sie den Zellen Wasser. Alternativ gibt es jedoch umweltfreundlichere Methoden. Hohe Temperaturen, heißes Wasser, Flammgeräte oder heißer Dampf können das Unkraut effektiv bekämpfen. Für hartnäckige Unkräuter zwischen Bodenplatten sind Fugenkratzer oder Pfahlwurzelstecher hilfreich.