Bald soll Veggie-Milch in Deutschland günstiger sein als Kuhmilch. Dafür soll es einen einfachen Grund geben. Die Reaktionen darauf fallen unterschiedlich aus.
Eine innovative Maßnahme mit dem Potenzial, den Milchmarkt grundlegend zu verändern, wurde überraschend von Vertretern der SPD und der Grünen ins Spiel gebracht. Diese wegweisende Initiative könnte dazu führen, dass die Preise für pflanzliche Milchprodukte erheblich sinken. Die Grundidee besteht darin, eine geringere Mehrwertsteuer für pflanzliche Alternativen gegenüber herkömmlicher Milch einzuführen. Ein solcher Schritt würde bewirken, dass Veggie-Milch günstiger als Kuhmilch wäre.
Weniger Mehrwertsteuer für pflanzliche Produkte
Tim Klüssendorf, Finanzpolitiker der SPD, hat die Möglichkeit ins Gespräch gebracht, die Mehrwertsteuer für Milchersatzprodukte während der bevorstehenden Verhandlungen zum Jahressteuergesetz anzupassen. Ab dem 1. Januar 2024 könnte der Steuersatz für pflanzliche Milch auf sieben Prozent gesenkt werden, wie Klüssendorf betonte. Dadurch würde der Steuersatz für pflanzliche Milchprodukte von derzeit 19 Prozent auf das Niveau von herkömmlicher Kuhmilch reduziert werden. Die Grünen unterstützen diesen Vorschlag ebenfalls und legen besonderen Wert auf den ökologischen Aspekt. Grünen-Politiker Bruno Hönel hob hervor, dass sich aufgrund der veränderten Ernährungsgewohnheiten in den vergangenen Jahren Pflanzenmilch für viele als alltägliche Alternative zur tierischen Milch etabliert hat. Zudem betonte er die umweltfreundliche Natur von Pflanzenmilch.
Bevorstehende Steuerschätzung muss abgewartet werden
Allerdings stößt der Plan nicht auf einhellige Zustimmung. Der FDP-Abgeordnete Till Mansmann ruft zur Geduld auf und betont, dass man erst die bevorstehende Steuerschätzung abwarten sollte. Viele Experten sind sich jedoch darin einig, dass die verschiedenen Steuersätze in der Lebensmittelindustrie für Verwirrung sorgen. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) spricht sich im Allgemeinen für eine Vereinheitlichung des Mehrwertsteuersatzes für nicht-alkoholische Getränke auf sieben Prozent aus. Die Initiative könnte nicht nur den Wettbewerb im Milchsektor neu entfachen, sondern auch das Umweltbewusstsein stärker hervorheben. Konsumenten würden von kostengünstiger pflanzlicher Milch profitieren und der Staat hätte die Möglichkeit, den Anstieg der Lebenshaltungskosten etwas zu mildern.