Der erste Tiny Wald entsteht in Baden-Württemberg

Hütten an einem See in Baden-Württemberg
Symbolbild © imago/SuperStock

Für mehr Natur mitten in der Stadt entsteht jetzt der erste Tiny Wald in Baden-Württemberg. Für die Umsetzung des Projektes investiert die Stadt knapp 12.000 Euro.

Tiny Häuser sind bereits seit Jahren im Trend und äußerst beliebt bei den Deutschen. Die Gründe sind vielseitig und reichen von mehr Flexibilität über geringere Baukosten bis hin zum ressourcensparenden Leben für die Umwelt. Der Tiny Trend macht jedoch bei Häusern keinen Halt und setzt sich nun auch bei Wäldern durch. So entsteht der erste Tiny Wald jetzt in einer großen Stadt in Baden-Württemberg. Das Stückchen Natur inmitten der Stadt soll zahlreichen Tieren eine Heimat bieten und das Mikroklima inmitten von Hochhäusern und Autosmog verbessern. Wir verraten, welche Stadt den Anfang macht und was genau geplant ist.

Für ein besseres Mikroklima

Der Tiny Wald soll schon bald in der Stadt Mannheim in Baden-Württemberg stehen und unbebaute Flächen so optimal bewachsen. Genau genommen ist das Projekt sogar schon in vollem Gange – immerhin haben am 2. März bereits die Menschen damit begonnen, die ersten Bäume zu pflanzen. Für den Mini-Wald ist zunächst eine Fläche von etwa 350 Quadratmetern im Mannheimer Stadtteil Lindenhof vorgesehen.

Nach Aussage des Vorsitzenden der Bürger-Interessen-Gemeinschaft (BIG) Lindenhof wurde der Standort vor allem ausgewählt, weil er einer der heißesten Stadtteile der Stadt ist. Er begründet diese Tatsache damit, dass die Dichte an Hochhäusern hier enorm groß ist. Infolgedessen zieht wenig Luft durch das Viertel. Das soll sich mit dem Tiny Wald nun ändern, denn er erwartet, dass sich das Mikroklima in der direkten Umgebung der Grünfläche erheblich verbessert.

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Inspiration für andere

Um dieses Ziel zu erreichen, sind für den ersten Tiny Wald in Baden-Württemberg insgesamt 900 Sträucher und 450 Bäume vorgesehen. Dabei haben sich die Verantwortlichen des Projektes vor allem für heimische Pflanzen entschieden. Diese werden sich zu dritt oder viert je einen Quadratmeter Fläche teilen. Der BIG-Vorsitzende betont „Wir haben die Pflanzen so gemacht, dass wir fast das ganze Jahr über blühende Bäume und Sträucher haben“. Und weiter: „So, dass die Vögel immer was finden, dass die Insekten relativ früh was finden“. Das heißt, der neue Wald soll nicht nur für ein angenehmeres Klima und einen attraktiven Anblick sorgen, sondern gleichzeitig auch die Fauna unterstützen.

Doch die große Menge der Pflanzen hat ihren Preis. In diesem Fall investieren die Projektleiter insgesamt 12.000 Euro für die Schaffung der Waldfläche. Einen Investor gibt es für das Wald-Projekt allerdings bisher nicht, weshalb es sich durch Spenden finanziert. Bei den Menschen kommt die Idee scheinbar gut an, denn rund 60 Mannheimer werden bei der Umsetzung unterstützend an dem Projekt aktiv beteiligt sein. Er fügt außerdem hinzu, dass er hofft, anderen Städten damit einen Impuls zu geben, ebenfalls Flächen in Mini-Wälder zu verwandeln.