„Standorte schließen“: Nächste Firma läutet Kahlschlag an

Eine riesige Fabrik eines Autobauers in China
Symbolbild © imago/Xinhua

Jetzt kündigt die nächste Firma einen bitteren Stellenabbau an. Hunderte Mitarbeiter befördert das direkt in die Existenzkrise. Wie es weitergeht und wer betroffen ist, verraten wir hier.

Und täglich grüßt der Stellenabbau. Gerade das wirtschaftsstarke Baden-Württemberg ist in letzter Zeit besonders oft davon betroffen. So hat erst in der letzten Woche dieser bekannte Autozulieferer eine massive Kündigungswelle publik gemacht. Und schon ist die nächste Firma dran. Während es dieses Mal um einen Maschinenbauer geht, bleibt eine Sache dennoch gleich: Auch er kommt aus Baden-Württemberg. Hunderte Menschen sind kurz davor, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Noch kämpft die IG Metall verbissen gegen diesen Kahlschlag an, aber wie groß kann die Hoffnung sein, wenn sich ein Konzern wie dieser für einen Stellenabbau entscheidet?

Verlagerung ins Ausland

Abgebaut werden die Stellen, um die es geht, genau genommen gar nicht. Man möchte – wer hätte etwas anderes erwartet? – sie ins Ausland verlagern. Dort sind die Arbeitskräfte nach wie vor billiger. Deshalb entschließen sich auch so viele deutsche Unternehmen, Stellen in Deutschland zu streichen und sie außerhalb und meistens im Osten neu zu besetzen. Genau das hat jetzt auch die nächste Firma aus Baden-Württemberg vor.

Bei dem Maschinenbauer handelt es sich um einen Pumpenhersteller, der auf den Namen „Putzmeister“ hört. Es gibt ihn schon seit 1958, als man ihn in Filderstadt gegründet hat. Obwohl der Pumpenbauer jährlich 764 Millionen Euro Umsatz macht und weltweit ganze 3.000 Mitarbeiter beschäftigt, will er jetzt zwei deutsche Standorte komplett dichtmachen. Wenn alles nach Plan der Firma läuft, gehören die Niederlassungen in Gründau (Hessen) sowie in Heimertingen (Bayern) bis zum Jahresende der Vergangenheit an. Der Hauptsitz in Aichtal, Baden-Württemberg, wird zumindest bleiben. Aber was passiert mit den 280 Mitarbeitern, die höchstwahrscheinlich noch 2024 arbeitslos sein werden?

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Nächste Firma baut Stellen ab

Man ersetzt sie, so einfach ist das. Seit 2012 ist Putzmeister bereits Teil des chinesischen Konzerns Sany, was eine Angestellten-Übergabe wesentlich vereinfacht. 250 Arbeitsplätze möchte man demnach in die Türkei und 30 Arbeitsplätze anscheinend an den Standort Kočevje in Slowenien verlagern. Die Gewerkschaft IG Metall möchte durch eine detaillierte Prüfung der Tarifverträge Widerstand erzwingen. Aber vielleicht kann man das auch einen Symbolakt nennen. Der Pumpenhersteller erklärt die Streichung der Stellen damit, dass deutsche Aufträge ausbleiben würden. Und wenn ein solcher Großbetrieb Arbeitsplätze ins Ausland verlagern möchte, dann wird das vermutlich auch geschehen – das hat auch früher schon geklappt.