Kein Umsatz: Traditionsbetrieb bei Karlsruhe stellt Produktion ein

Weibliche Hand beim Fangen von Makkaroni
Symbolbild © istockphoto/SeventyFour

Leider muss ein Traditionsbetrieb bei Karlsruhe jetzt die Produktion einstellen. Der Umsatz soll schlagartig eingebrochen sein.

Wegen massiver Umsatzeinbrüche muss ein Traditionsbetrieb bei Karlsruhe nun die Produktion einstellen. Das Unternehmen steht damit wohl vor dem Aus.

Traditionsbetrieb bei Karlsruhe stellt Produktion ein

Die Verdoppelung der Gaspreise und drastische Umsatzeinbußen haben ein Karlsruher Traditionsunternehmen jetzt dazu gezwungen, die Produktion einzustellen. Es handelt sich um die Schlemmermeisterei Götz unter der Geschäftsführerin Stefanie Mezö. Sie ist die Tochter von Gerd Noppel, der den Betrieb 2014 aus gesundheitlichen Gründen aufgab. Als gelernte Groß- und Außenhandelskauffrau übernahm Stefanie Mezö einst die Buchhaltung und wurde später zur Chefin. Ihre Mutter wiederum war für die Kundenbetreuung und den Verkauf zuständig. Vater Gerd Noppel kaufte die Schlemmermeisterei im Jahr 2006. Damals hieß das Unternehmen noch Nudelfabrikation Götz.

Maultaschen und Nudeln in der Region

Fast 14.000 Maultaschen stellte der Traditionsbetrieb täglich her, ebenso Nudeln in verschiedenen Variationen, aber auch Kartoffelklöße. Die Zutaten für die Lebensmittel bezog das Unternehmen dabei von regionalen Erzeugern. Ebenso wurden die Nudeln auch in der unmittelbaren Umgebung vertrieben, zum Beispiel in sechs Rewe-Märkten und fünfzig Edeka-Filialen in der Region. Zu Beginn der Coronapandemie stieg unter anderem die Nachfrage nach Fertiggerichten, sodass die Produktion bei der Schlemmermeisterei Götz umgestellt wurde.

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Steigende Preise bringen Unternehmen in Schieflage

Noch im Vorjahr war das gesamte Unternehmen stolz darauf, mit dem Einstieg bei Aldi die Produktionszahlen mit der gleichen Mannschaft verdoppelt zu haben. Sein guter Ruf und der hohe Bekanntheitsgrad halfen dem Traditionsunternehmen dabei, immer mehr Produkte in der näheren Umgebung zu vertreiben. Doch Aldi beendete die Zusammenarbeit nach der Testphase im August. Hinzu kam die Verdreifachung der Gaspreise als Folge des Ukraine-Krieges. Und auch der Preis für Flüssigei stieg fast auf das Doppelte an.

Das Unternehmen aus der Nähe von Karlsruhe musste deshalb selbst die Preise erhöhen, und zwar um bis zu vierzig Prozent. Doch die Verbraucher zogen nicht mit, die Produkte blieben vermehrt in den Regalen liegen. Deshalb wird zum Ende der nächsten Woche die Produktion vorerst gestoppt. Im nächsten Schritt will man sich mit Bankberatern und Steuerberatern zusammensetzen und nach einer Lösung suchen. Es wäre doch mehr als schade, wenn das Traditionsunternehmen bei Karlsruhe die Produktion für immer einstellen müsste.