Autozulieferer: 10.000 Jobs auf dem Spiel – Verhandlungen wanken

Industrieanlagen für die Herstellung von großen Mechanismen, Maschinen und Strukturen
Symbolbild © istockphoto/ElenaPhoto

Der Wandel hin zur E-Mobilität ist in vollem Gange und macht vielen Automobilzulieferern zu schaffen. 10.000 Jobs stehen auf dem Spiel, denn die Verhandlungen geraten immer mehr ins Wanken.

Die großen Automobilzulieferer kämpfen an ihren Standorten mit der Entwicklung hin zur Elektromobilität. Neue Konzepte, Planungen und Umstrukturierungen stehen an, die aber auch Arbeitsplätze kosten können. Bei einem der größten Autozulieferer stehen womöglich 10.000 Jobs auf dem Spiel. Die Verhandlungen mit dem Betriebsrat sind in vollem Gange.

Automobilzulieferer hart getroffen

Mittlerweile belegen Studien, dass die E-Mobilität und der Weg zum Elektroauto die Autozulieferer besonders hart trifft. Die großen Autohersteller machen weiterhin hohe Gewinne, während die kleineren Unternehmen Probleme bekommen. In Deutschland hängen die meisten Jobs immer noch an der Automobilindustrie und diese wiederum stehen immer noch in Abhängigkeit zum Verbrennungsmotor. Entsprechend groß ist die Sorge der Beschäftigten, dass ihre Arbeitsplätze in den nächsten Jahren gefährdet sind.

Ein Beispiel ist die ZF Friedrichshafen AG. Hier bangen nicht wenige Mitarbeiter um ihren Arbeitsplatz. Weltweit beschäftigt die ZF Friedrichshafen AG rund 165 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ist der drittgrößte Automobilzulieferer Deutschlands. Im Zuge der Transformation stellt sich das Unternehmen neu auf. Deshalb hat man mit der IG-Metall einen „Transformationsgeld-Tarifvertrag“ vereinbart.

Lesen Sie auch
Bußgelder drohen: Einfacher Fehler bei Parkscheibe wird teuer

Betriebsrat fordert Sicherung von 10.000 Jobs

Gemeinsam mit dem Betriebsrat sollen Zukunftsperspektiven für die einzelnen Standorte erarbeitet und verhandelt werden. Der Stammsitz ist in Friedrichshafen. Hier herrscht noch Uneinigkeit. Der Fokus der Automobilindustrie liege zunehmend auf der Software. Diese werde in Zukunft genauso wichtig wie die klassischen Komponenten, welche im Fahrzeug verbaut werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, sei es notwendig, zukunftssichere Produkte zu entwickeln.

Eine Schließung des Standorts Friedrichshafen sei derzeit ausgeschlossen. Dennoch ist die gesamte Belegschaft mit der Sorge um den Arbeitsplatzabbau konfrontiert. Auch deshalb fordert der Betriebsrat eine Garantie für 10.000 Beschäftigte. Der Wandel könnte sich an einem anderen Standort mit massiven Folgen für die Beschäftigten vollziehen. In Brandenburg an der Havel produziert man zum Beispiel das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Die Autohersteller wollen gezielt auf Elektroautos setzen und damit die Produktion verlagern, was insbesondere für die Getriebewerke zum Problem werden kann.