Harte Zeiten für Kunden: Sparkasse und Volksbanken in Sorge

Sparkassen-Filiale.
Symbolbild © istockphoto/jokuephotography

Deutschland ist seit Jahren auch das Land der Sparer. Dieser Trend scheint sich aktuell ins Gegenteil zu verkehren. Die ersten Banken geben Einblicke in die dramatische Situation der Bürger.

Die aktuelle wirtschaftliche Lage zwingt viele Verbraucher, an ihr Erspartes zu gehen. Gerade bei Geringverdienern bleibt am Ende des Monats nichts übrig, um etwas zu sparen. Das wirkt sich auch auf die Liquidität der gesamten Bevölkerung aus. Wie steht es tatsächlich um das Vermögen der Bevölkerung?

Rückläufige Einlagen bei den Banken

Die ersten Zahlen der Volksbank und Sparkasse sind herausgekommen. Nach denen sollen immer weniger Kunden Geld anlegen. Das liegt wohl nicht an der steigenden Kauflust, sondern an den hohen Energiekosten und der Inflation. Eine erste Bilanz hat die Volksbank aus Wiesbaden 2022 gezogen.

Sie verzeichneten einen Rückgang der privaten Einlagen. Nach Angaben des Vorstandschefs Matthias Hildner sei die Sparquote im Vergleich zu den Vorjahren deutlich rückläufig. Auch er sehe in den Energiepreisen und in der Inflation eine der Hauptursachen.

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Das Bild der Sparkassen im Bundesland Rheinland-Pfalz ist ebenso wenig optimistisch. Den Angaben zufolge sind die privaten Einlagen der Verbraucher im vergangenen Jahr um 37 Prozent zurückgegangen. Die Haushalte seien zu sehr belastet, um Geld anzulegen oder zu sparen. Die Rechnung ist einfach: Steigen die Nebenkosten und bleibt das Gehalt gleich, sinkt im gleichen Zug der Betrag, den ein Verbraucher frei zur Verfügung hat.

SCHUFA warnt: Weniger Geld zum Sparen

In diesem Zusammenhang warnte auch die SCHUFA vor den sinkenden Einlagen. Dies wirke sich maßgeblich schlechter auf die Liquidität der Bürger aus. In der SCHUFA werden alle Informationen der Verbraucher abgespeichert. Außerdem listet die SCHUFA-Einträge über offene und nicht bezahlte Rechnungen sowie zu Insolvenzverfahren und gerichtlichen Urteilen.

Sie bietet Unternehmen eine Möglichkeit, die Zahlungsfähigkeit eines Verbrauchers einzuschätzen. Kreditkarten, laufende Kredite, die Anzahl der Konten und offene Zahlungen wirken sich maßgeblich auf die eigene Liquidität aus.