Nächster Sprung wird groß: Mindestlohn soll wieder erhöht werden

Gehaltsabrechnung mit Geld
Symbolbild © istockphoto/johannes86

Erst vor wenigen Monaten wurde der Mindestlohn deutlich angehoben. Jetzt steht der nächste große Schritt bevor. Denn die Löhne sollen wieder steigen.

Nach Jahren des Stillstands kommt Bewegung in den Mindestlohn. Stück für Stück steigt er. Derzeit laufen die Verhandlungen über den Mindeststundenlohn auf Hochtouren. Schon 2024 ist die nächste Erhöhung geplant.

Der Mindestlohn soll wieder steigen

Erst im Oktober 2022 wurde der Mindestlohn deutlich angehoben. Seitdem wird eine Arbeitsstunde mit mindestens zwölf Euro brutto vergütet. Geht es nach den Vertretern der Gewerkschaften, ist das noch lange nicht genug. Der Mindestlohn muss sich ihrer Meinung nach weiter nach oben entwickeln. Im Niedriglohnbereich soll nun der nächste Sprung folgen.

An der letzten Erhöhung des Mindestlohns auf zwölf Euro war die Bundesregierung aktiv beteiligt. Bereits in den kommenden Monaten soll darüber beraten werden, ob der Mindestlohn im nächsten Jahr weiter steigen soll. Ziel ist es, die Löhne dauerhaft auf ein faires und angemessenes Niveau zu bringen. Dazu soll sich der Mindestlohn in Deutschland am EU-Referenzwert orientieren.

Lesen Sie auch
Viele warten auf Auszahlung: 3000 Euro Zuschuss für Bürger

Schnelle Erhöhung des Mindestlohns fraglich

Übertragen auf das deutsche Lohnniveau müsste der Mindestlohn hierzulande auf 13,16 Euro oder sogar 13,53 Euro steigen. Ein Vollzeitbeschäftigter mit einer Arbeitszeit von vierzig Stunden pro Woche bekäme dann 244,80 Euro mehr im Monat. Angesichts der hohen Belastungen durch die Teuerung bei Lebensmitteln und Energie wäre das eine wichtige Finanzspritze. Doch die Entwicklung wird als paradox empfunden, denn bis 2021 ist jahrelang nichts passiert und jetzt geht es plötzlich rasant nach oben. Ob der Mindestlohn tatsächlich weiter steigen wird, entscheiden die Gewerkschaften aber nicht allein.

In der Mindestlohnkommission sitzen neben den Gewerkschaften auch Arbeitgebervertreter. Hier muss genau kalkuliert werden, ob sich kleine und mittlere Unternehmen dieses Lohnniveau in Zukunft überhaupt leisten können. Denn im Gegenzug müssten sie ihre Waren und Dienstleistungen entsprechend verteuern, was die Preise für den Endverbraucher weiter in die Höhe treiben würde. Das kommt einer endlosen Spirale gleich.