Erstes Werk stillgelegt – deutscher Traditionshersteller ist pleite

Eine Frau beim Einkaufen in einem Geschäft
Symbolbild © istockphoto/Enes Evren

Und schon wieder trifft eine Insolvenz einen deutschen Traditionshersteller, der nun sein Werk pleitebedingt schließen muss. Die neuesten Entwicklungen offenbaren die viele Jahre lang anhaltende, schwierige Situation des Spielwaren- und Möbelherstellers.

Es sieht nicht gerade rosig aus für Haba, einen bayerischen Hersteller von Spielwaren und Möbeln. Der Traditionshersteller von Holz-Spielzeug muss nun eins seiner Werke schließen, da man durch die Insolvenz kurz vor der kompletten Pleite stehe. Das Unternehmen setzt indessen alles daran, einen umfassenden Plan zu entwickeln, der den Weg in die Zukunft ebnen soll.

So ist die momentane Lage bei Haba

Momentan sieht es für Haba und Hunderte Mitarbeiter düster aus. Denn am Haba-Standort in Eisleben im Landkreis Mansfeld-Südharz wurden erhebliche Probleme bei den Gebäuden, der Elektrik und dem Brandschutz festgestellt. Keine gute Ausgangslage für das Werk des Traditionsherstellers, der kurz vor der Pleite steht.

Seit dem 10. Oktober sind deswegen auch keine Mitarbeiter mehr an diesem Standort tätig, was zur vorübergehenden Stilllegung der Produktion führte. Zuvor hatte Haba bereits angekündigt, Arbeitsplätze abbauen und das Werk in Eisleben schließen zu wollen. Die Gewerkschaft IG Metall hatte währenddessen zugesichert, sich für die etwa hundert gefährdeten Arbeitsplätze einzusetzen. Ein gutes Zeichen – doch wird das reichen?

Lesen Sie auch
Kassierer staunt: Person erzielt Rekordsumme bei Pfandrückgabe

Haba will am Standort in Eisleben festhalten

In dieser Situation bekräftigt die Unternehmenssprecherin Ilka Kunzelmann nachdrücklich das Engagement der Unternehmensleitung für den Standort Eisleben und die Absicht, die Produktionsaktivitäten wieder aufzunehmen. Obwohl die Mitarbeiter derzeit freigestellt seien, würden ihre Gehälter weiterhin bezahlt. Außerdem würden viele von ihnen im Homeoffice arbeiten. Die vorübergehenden Freistellungen seien außerdem flexibel und könnten später aufgehoben werden, was die Entschlossenheit zur Standorterhaltung betont.

Das Werk in Eisleben ist auch deshalb so bedeutend, da es sich auf die Herstellung von Stahlmöbeln für Schulen spezialisiert hat. Haba stellte Mitte September einen Antrag auf Insolvenz in Eigenverwaltung. Die Produktions- und Verwaltungstätigkeiten werden dabei im laufenden Betrieb fortgesetzt. Dies ist eine spezielle Variante des Insolvenzverfahrens, bei der ein Sachwalter anstelle eines Insolvenzverwalters das Verfahren begleitet und überwacht. Man kann nur hoffen, dass Haba mit diesen Schritten die Rettung aus eigener Kraft schafft.