Mit 1800 Arbeitern: Hundertjähriges Traditions-Versandhaus pleite

Pakete in Logistikzentrum.
Symbolbild

Ein 1800 Arbeiter starkes Traditions-Versandhaus ist nun pleite. Der deutsche Markt birgt wegen der starken Inflation aktuell viele Herausforderungen. Dies führt zu zahlreichen Schließungen.

Eine unerwartete Nachricht traf die 1800 Arbeiter eines etablierten Traditions-Versandhauses mit Hauptsitz in Pforzheim: Heute wurde bekannt gegeben, dass das Unternehmen pleite ist. Die Insolvenz betrifft etwa 1.800 Mitarbeiter. Nun stellt sich die Frage, welche Ursachen zum Scheitern des hundertjährigen Unternehmens geführt haben könnten.

Herausforderungen auf deutschem Markt wegen Inflation

Laut Angaben des Unternehmens Klingel sind die gegenwärtige Situation auf dem Markt, erheblich gestiegene Ausgaben und die hohe Inflation die Gründe für die aktuelle Lage. Die Zurückhaltung der Verbraucher seit Beginn des Konflikts in der Ukraine sei ein weiterer Faktor. Insbesondere die Kosten für die Erstellung der Produktkataloge, den Versand und die Logistik hätten stark zugenommen.

Die Klingel-Gruppe hat über 3,3 Millionen Kunden und konnte trotz der Herausforderungen lange Zeit erfolgreich am Markt bestehen. Doch jetzt befindet sich das Unternehmen in finanziellen Schwierigkeiten. Die Insolvenz betrifft nicht nur das Hauptunternehmen, sondern auch die beiden Tochtergesellschaften in Hamburg. Der Geschäftsbetrieb soll vorerst jedoch weitergeführt werden. Ein erfahrener Rechtsanwalt begleitet das Insolvenzverfahren und verspricht, die Interessen der Gläubiger bestmöglich zu berücksichtigen. Trotz des Zusammenbruchs sollen alle Dienstleistungen wie gewohnt fortgeführt werden und die Kunden sollen keine Nachteile erfahren.

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Viele deutsche Unternehmen müssen Schließungen durchführen

Die Insolvenz des etablierten Versandhauses Klingel stellt einen weiteren Rückschlag für den deutschen Handel dar. Bereits im März löste die Bekanntgabe von Galeria Karstadt Kaufhof, deutschlandweit 52 Geschäfte schließen zu müssen, große Besorgnis aus. Denn diese Schließungen führten zu einem erheblichen Arbeitsplatzverlust.

Jetzt trifft es mit Klingel einen der größten Versandhändler in Deutschland. Das Unternehmen beabsichtigt jedoch, sich auf starke Marken im Bereich Produkte und Vertrieb zu konzentrieren und sowohl auf das traditionelle Print-Geschäft als auch auf den Online-Handel zu setzen. Es bleibt abzuwarten, ob es Klingel gelingen wird, sich zu verändern und langfristig am Markt zu bestehen.